Die römische Pizza umfasst verschiedene Arten: von der luftigen Pizza in Teglia alla Romana (Blechpizza nach römischen Stil) oder auch Pizza al taglio genannt, bis hin zur dünn-knusprigen Pizza Tonda. Jede dieser Pizzen hat ihre eigenen Besonderheiten, die sie unwiderstehlich lecker machen! Hier findest du Römische Pizza Rezepte und noch viel mehr!
Römische Blechpizza (Pizza in Teglia)
Die römische Blechpizza oder auch besser bekannt als Pizza in Teglia alla Romana oder Pizza al taglio besticht durch ihren hohen Wasseranteil von bis zu 90% und der langen Fermentation von mindestens 24 Stunden bis zu 72 Stunden. Dies gibt dem Teig die schönen Luftblasen und macht ihn leicht und bekömmlich. Im Vergleich zur neapolitanischen Pizza wird die Pizza in Teglia nicht direkt auf dem Pizzastein, sondern in einem Blech gebacken. Das Ergebnis ist dann eine luftig-weiche Krume und ein knuspriger Boden!
In Rom findet man diese Art von Pizza gefühlt an jeder Straßenecke: die verschiedenen Blechpizzen sind dabei nebeneinander im Tresen aufgereiht, die dann stückweise nach Gewicht (Pizza al taglio) verkauft werden. Die Pizza kann deswegen gut als Snack zwischendurch gegessen werden. Außerdem gibt es die Pizza mit unterschiedlichsten Belägen – von klassischer Margherita bis hin zu Kartoffeln!
Für dieses Rezept sind insgesamt 72 Stunden Teigruhe vorgesehen. Wenn du die Pizza in Teglia alla Romana also z.B. Samstag Abend essen möchtest, solltest du Mittwoch Abend bereits mit der Teigherstellung beginnen.
Außerdem ist bei dem hohen Wassergehalt im Teig eine Küchenmaschine oder Knetmaschine von Vorteil.
Zutaten
(für zwei Portionen à 500 gr für ein Blech mit den Maßen 35 x 28 cm)
- 550 gr Caputo Saccorosso Mehl (es kann natürlich auch ein anderes Mehl sein, aber möglichst mit hohem Proteingehalt (>12%))
- 2,5 gr frische Hefe
- 440 gr Wasser (wichtig: eiskalt, z.B. Kühlen mit 2-3 Eiswürfeln, dabei sind die Eiswürfel beim Wiegen zu inkludieren)
- 14 gr feines Salz
- 14 gr Olivenöl
Teigzubereitung
- Mehl in die Schüssel der Knetmaschine geben
- Hefe drüber streuseln
- Maschine auf langsamer Stufe starten (Stufe 1)
- 75 % des Wassers langsam hinzugeben (innerhalb von 1,5 Minuten)
- Wenn der Teig eine feste und gleichmäßige Konsistenz angenommen hat, langsam und schluckweise den Rest des Wassers hinzugeben. Bis das gesamte Wasser eingeflossen ist, können bis zu 20 Minuten vergehen.
- Salz langsam hinzugeben
- Öl langsam hinzugeben
- Bei Knetmaschinen mit mehreren Stufen: In den letzten 2-3 Minuten erhöhe ich kontinuierlich die Geschwindigkeit bis zur höchsten Stufe.
Insgesamt beträgt die Knetzeit ca. 20 min. Die Endtemperatur des Teiges sollte möglichst bei ~ 23 Grad liegen.
Hinweis: Natürlich ist mir klar, dass zu Beginn eines neuen Rezeptversuchs nicht alles reibungslos klappt, viel Übung und eigene Erfahrungswerte erforderlich sind. Ich habe hier auch schon 26 Minuten kneten müssen bis das gesamte Wasser eingearbeitet war und der Teig hatte dabei auch schon die 26 Grad erreicht, woraufhin ich dann auch schon nervös wurde. Aber alles gut: aus dem Teig ist am Ende trotzdem eine leckere Pizza geworden. Es muss und kann nicht immer haargenau nach Rezept laufen, aber man kann ja trotzdem Idealwerte nennen 🙂
- Danach den Teig aus der Schüssel auf die Arbeitsplatte bringen, und zu einem Ball mit glatter Oberfläche formen.
Der Teig kann an der Stelle noch recht instabil sein oder verlaufen. - Wer deswegen noch Zeit hat, dem empfehle ich den Teig zweimal jeweils im 30 Minuten Intervall zu falten (also ingesamt eine Stunde). Dieser Vorgang wird die Stabilität und Festigkeit des Teiges enorm steigern.
- Nach den zwei Falteinheiten den Teig in eine Schüssel mit Deckel geben und 1 – 2 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
- Danach die Schüssel für 48 Stunden in den Kühlschrank geben.
- Nach den 48 Stunden den Teig aus dem Kühlschrank holen und in zwei gleich schwere Portionen teilen und jeweils in eine Box mit Deckel packen.
- Diese Boxen dann für 24 Stunden in den Kühlschrank geben.
- Vor dem Backen, die Boxen ca. 3-4 Std. aus dem Kühlschrank holen und bei Raumtemperatur gehen lassen (im Winter etwas länger als im Sommer).
Ausformen, Belegen und Backen
- Ofen mindestens eine 1 Stunde vor dem Backen aufheizen (250 Grad Ober- und Unterhitze).
- Das Blech mit einem Pinsel mit etwas Olivenöl bestreichen.
- Für das Ausformen der Teige am besten Semola verwenden. Die Teiglinge sanft mit den Fingern „massieren“ und dadurch ausbreiten.
- Den oberen Teil des Teiges vorsichtig über eine Hand legen (bei Rechtshändern über die linke Hand) und dann mit der anderen Hand den unteren Teil anheben und so auf das Backblech legen.
- Teig im Blech bis zu den Ecken ausbreiten.
- Belegen und dann bei 250 Grad ca. 15 min backen (je nach Belag und Bräunungsgrad evtl. paar Minuten länger).
- Die fertige Pizza in kleinere Stücke schneiden und servieren.
Im folgenden Video zeige ich dir Schritt für Schritt wie du dieses Rezept nachbacken kannst:
Auf meinem Youtube Kanal gibt es noch mehr Videos für Pizza Enthusiasten, also nicht verpassen!
Entdecke mehr
Du hast Lust am liebsten sofort mit dem Pizzabacken loszulegen, fragst dich aber wo du starten sollst? Auf dieser Seite habe ich dir die wichtigsten Informationen und Links zusammengefasst.
Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Pizza in Teglia Rezept weiterhelfen. Solltest du noch offene Fragen haben, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich freue mich sehr, wenn du diesen Beitrag mit Freunden und Bekannten teilst.
Julia
Sehr genialer Blog <3
Vielen Dank Katharina! Freut mich sehr, dass dir der Blog gefällt! 🙂
Liebe Grüße, Julia
Hallo,
ich habe bei YouTube versucht die Blechpizza zu machen. Leider hatte ich auch nach dem 4 Versuch keinen Erfolg. Ich habe wie dort das gleiche Equipment. Habe mich genau an die Anleitung gehalten.
Was bitte mache ich falsch?
Danke für die Antwort!
Dirk
Hallo Dirk,
was meinst du denn mit keinem Erfolg? Wie sieht der Teig aus?
Um dem ganzen etwas näher auf die Spur zu kommen: Welches Mehl benutzt du denn? Hast du eine Teigknetmaschine verwendet (wenn ja, welche)? War das Wasser kalt?
Viele Grüße
Julia
Hallo Julia,
dein Teig aus dem Video ist zu beneiden. Sieht aus wie Eiscreme. Mein derzeitiger Versuch sieht eher aus wie Grießbrei 🙈
Ich benutze eine KitchenAid, caputo saccarosso und habe Eiswasser verwendeten.
Liegt es einfach daran, dass ich zu wenig knete? Habe ca. 20 Minuten geknetet oder ist die KitchenAid in dem Fall der limitierende Faktor?
Nunja, ich werde jetzt geduldig warten und falten bis ich alt werde 😅
Viele Grüße
Robert
Hallo Robert,
schön von dir zu lesen und danke für dein Lob! Glaub mir, zu Beginn sah mein Teig auch oft wie Grießbrei aus 😉 Hab ihn teilweise sogar direkt in die Tonne gegeben…
An dem Mehl kann es nicht liegen, mit dem Caputo Saccorosso habe ich auch oft tolle und luftige Blechpizzen mit 80% Hydration gebacken. Ich selber habe so einen Teig noch nie in einer KitchenAid geknetet, aber ich habe einige Youtube Videos, in denen Leute es erfolgreich getan haben. Von daher halte ich die KitchenAid schon für geeignet. 20 Minuten sollten auch ausreichend sein (ich knete nicht länger).
Hast du auch den Autolyseschritt (inkl. Lagerung im Kühlschrank) vor dem Kneten befolgt? Nach der Autolyse ist sehr wichtig, dass Wasser zu Beginn erst sehr langsam (schluckweise) hinzugegeben und immer zu warten bis das Wasser aufgenommen wurde. Da nicht zu hektisch vorgehen und anfangs lieber weniger Wasser hinzugeben. Wenn der Teig „eiscreme-haft“ wird, nimmt er das Wasser fast schon wie ein Schwamm auf. Du kannst ja auch erstmal mit 70%/75% Hydration starten und wenn das gut klappt auf 80% hochgehen. Die Teigherstellung ist sicherlich eine Herausforderung, aber Übung macht den Meister (auch wenn das abgedroschen klingt)!
Und ja, nach dem Kneten den Teig zu falten und zwischendurch ruhen zu lassen hilft auf jeden Fall auch! 😉
Viele Grüße
Julia
Hi Julia,
warum ist es wichtig, dass der Teig bei der „Pizza in Teglia“die 26° nicht erreicht?
Würde er dann zu früh zuviel gehen und wäre dann später nicht mehr luftig genug?
LG, Andreas
PS: Nach der Pizza habe ich gesucht. Hatte die Anfang der 90er mal in Rom bei einer Bäckerei gekauft.
Mangels ausreichender Italienisch Kenntnisse wussten wir nicht, dass die abgewogen wird. 😀
SEHR lecker war sie trotzdem, auch wenn sie ein wenig teuer war 😀
Hi Andreas,
genau, eine zu hohe Temperatur des Teiges kann zum einen dazu führen, dass die Hefeaktivität zu stark angekurbelt wird (der Teig soll ja möglichst langsam und behutsam reifen). Zum anderen lässt sich ein zu warmer Teig auch schwerer handhaben (klebt an den Händen).
Ich bin auch ein großer Fan der römischen Pizzen!
Viele Grüße
Julia
Danke:-)
Die erste Pinsa die mir wirklich so gelingt wie erwartet.
Hallo Günter,
das freut mich sehr zu hören, dass die Pinsa mit dem Rezept gelungen ist!
VG
Julia
hatte ich schon geschrieben, die erste Pinsa die mir gelungen ist.
Meine Familie war begeistert 🙂
Danke für das Rezept👌
Hallo Günter,
danke, das freut mich!