Trip: Anreise zu Pepe in Grani (Caiazzo)

Ein separater Erfahrungsbericht nur für die Anreise zu einem Restaurant? In dem Fall: ja, es ist notwendig. Es geht immerhin um DAS Pizza-Restaurant (Pizzeria würde fast schon despektierlich klingen): das sagenumwobene Pepe in Grani, wo preisgekrönter Meister-Pizzaiolo Franco Pepe seine Pizzen zaubert. Vorab: wenn man nicht stundenlang auf einen Tisch warten möchte, sollte man im Voraus eine Reservierung tätigen.
Sein Restaurant befindet sich jedoch nicht direkt in Neapel, sondern im ca. 50 km entfernten Örtchen Caiazzo. Und dort hinzukommen war gar nicht mal so einfach.

Grundsätzlich gibt es drei Anreisemöglichkeiten: mit dem Mietwagen, mit dem Taxi und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir entschieden uns für letzteres, da uns ersteres zu unsicher (Autofahren in Neapel und es diebstahlsicher zu parken) und zweiteres zu teuer war.
Also, öffentliche Verkehrsmittel: man muss wissen, dass von Neapel nach Caiazzo nur eine Regionalbahn (EAV) fährt. Dafür kann man sich im Voraus z.B. am Hauptbahnhof in einem Kiosk (tabaccaio) ein TIC-Ticket kaufen (TIC = Ticket Integrato Campania), das in unserem Fall 4,90 € pro Person gekostet hat und am entsprechenden Tag entwertet werden kann.
Es gibt unter der Woche ca. 10 Verbindungen, den Zeitplan findet ihr hier.

Achtung: wir wollten an einem Sonntag nach Caiazzo fahren und anscheinend gibt es am Wochenende keinen Bahnbetrieb, sondern nur einen Bus, der von Neapel nach Caiazzo fährt.
Als Beschreibung, wo der Bus abfahren sollte stand nur: am Hauptbahnhof, nahe des Buchgeschäfts ‚La Feltrinelli‘. Vor dem besagten Buchgeschäft gab es zwar in der Tat eine Bushaltestelle, aber da es recht kryptisch klang und wir uns vergewissern wollten, fragten wir diverse Leute, u.a. Angestellte am Hauptbahnhof, Busbahnhof, Hotels und Kioskbesitzer – und alle gaben uns unterschiedliche Antworten! Das machte uns entsprechend nervös und trieb uns an dem sowieso schon heißen Tag noch mehr Schweiß auf die Stirn.
Letztendlich hielt ein unscheinbarer Minibus recht pünktlich vor der Busstation, und der auch Gottseidank der richtige Bus über Caiazzo nach Piedimonte-Matese war. Die Fahrt selber war dann sehr entspannt.

Wenn man es dann mal endlich geschafft hat, ist Caiazzo ein ziemlich nettes Städtchen! Die umliegende Landschaft ist wunderschön und gibt einen Einblick in das ländliche Italien.
Während unseres Spaziergangs tagsüber kamen wir dabei auch an der netten kleinen Pasticceria Sparono vorbei, die ebenfalls Pepe in Grani mit Desserts beliefert. Man merkt förmlich, wie dieser Ort praktisch nur wegen Pepe in Grani wirtschaftlich aufgeblüht ist.

Abends ging es dann endlich zu Pepe in Grani, den ausführlichen Bericht zum Besuch bei Pepe in Grani findet ihr hier.

So, und die Rückreise nach Neapel war nun auch nochmal eine andere Geschichte…
Da es Montag war, fuhr wieder regulär die Regionalbahn. Am Bahnhof gibt es praktisch nur ein Gleis, sodass man es nicht verfehlen kann. Man muss wissen, dass es nur EINEN Zug für die Neapel/Piedimonte-Matese Strecke gibt, d.h. der Zug, der von Neapel nach Piedimonte-Matese fährt ist exakt derselbe, der einen wieder zurück nach Neapel bringt.
Jedoch kam der Bummelzug (anders kann man es nicht bezeichnen) ohne Ansage 40 Minuten zu spät. Das macht einen natürlich umso nervöser, wenn man am selben Tag seinen Flug zurück nach Deutschland erwischen muss.
Man sollte sich also auch in dem Fall genug Puffer einbauen, falls irgendwas im Anschluss geplant sein sollte.

Fazit:
Jeder, der verrückt genug ist, wie wir an einem Sonntag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Pepe in Grani nach Caiazzo zu reisen, sei gewarnt: genug Nerven mitbringen, weil es einfach nur verdammt aufwendig war, sodass auch Zweifel aufkommen, ob eine Pizza das alles wert sein kann… aber das muss am Ende jeder selber beurteilen.

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